Bauanleitung für eine Bambus-Maultrommel
Ein klassisches und auf der ganzen Welt verbreitetes Folksinstrument ist die Maultrommel. Bei uns eher selten im Einsatz (haben ja schon alle Hände voll mit den anderen Instrumenten zu tun), haben Maultrommeln dennoch einen interessanten Klang und sind somit folgende Bastelanleitung wert.
Liebe Instrumentenschnitzer und – schnitzerinnen. In unserem nächsten kleinen Instrumentenbastelkurs wollen wir zeigen, wie wir eine Maultrommel aus Bambus mit wenigen Handgriffen selbst herstellen können. Heutzutage bekommt man in jedem Musikgeschäft Maultrommeln jeglichen Fabrikats aus Metall zu kaufen. Die wahre Herausforderung besteht allerdings darin, sich das Ding selbst zu schnitzen. Dereinst (vor vielen, vielen Millionen von Jahren) wurden sie aus Holz hergestellt. In einigen asiatischen Ländern bekommt man sie heutzutage noch aus Bambus zu kaufen. Und genau ein solches feines Bambusinstrument wollen wir uns gönnen. Es klingt nicht so blechern wie die Metalltrommel, dafür aber hölzern (wer hätte das gedacht). Gut für solche Folksongs wie „Mir san die lustigen Holzhackerbuam“ oder „Im Grunewald ist Holzauktion“ oder „Holzmichl“ uswusf.
Man besorge sich aus dem gut sortierten Bambusladen ein 25cm langes Stück Bambusrohr mit einem Durchmesser von 3-5cm (wachstumsknotenfrei). An einer Seite wird ein 10-15cm langes Stück schräg abgeschnitten, so dass es keilförmig aussieht. Das gelingt uns mit einer scharfen, feinen Säge, fest eingespanntem Rohr und mit etwas handwerklichem Geschick in wenigen Minuten. Anschließend bringen wir mit einer feinen Säge (z.B. einer Laubsäge) zwei Längsschnitte im Abstand von ca. 1cm an. Das wird unsere spätere Zunge.
Geschickte Handwerker schneiden vom Keil 1cm ab und sparen dabei die Zunge aus, so dass diese 1cm übersteht. Sie lässt sich dann später besser „anschlagen“. Nun müssen wir die Zunge mit Hilfe eines scharfen Messers an der Innenseite dünn schaben. Das Ganze wird so lange mit Messer, Sandpapier oder Schaber bearbeitet, bis die Zunge ordentlich schwingen kann und ein passabler Ton erzeugt wird. Zu beachten ist, dass Höhe, Klangfarbe und Klangdauer des Tones durch die Länge, Breite und Festigkeit der Zunge bzw. Feder der Maultrommel variiert werden kann.
Das ist eine Schweinearbeit, aber nicht rummaulen liebe Trommler, vor allem nicht, wenn kurz vor dem Arbeitsende die Zunge abbricht und man von vorn anfangen darf. Auch das Spielen oder Anschlagen einer Maultrommel will geübt sein. Also nicht beim Basteln und Üben verzagen und beim ersten Fehlversuch die Flinte bzw. Maultrommel ins Korn werfen.